Freizeitaktivitäten wie Sport oder ein sonstwie aktives Leben sind für die physische Gesundheit ganz entscheidend und können das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und gewisse Formen von Krebs reduzieren, verbessern aber auch die psychische Gesundheit, indem sie Stress und depressive Zustände abbauen. In der Gruppe bieten diese Aktivitäten die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schliessen und das persönliche Netzwerk auszubauen.
Das regelmässige Aufsuchen von Treffpunkten der Schwulenszene ist für einen Teil der schwulen Männer eine wichtige Freizeitbeschäftigung. Man geht hin, um sich mit Freunden zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen, bei einer Veranstaltung mitzumachen oder zu flirten. 55% machen mehrmals pro Jahr bei einer Aktivität einer Schwulengruppe mit. Angesichts der Weiterentwicklung des Internets seit dieser Befragung würde der Anteil von Social Media und Internet, wo man vorwiegend alleine unterwegs ist, heute wahrscheinlich höher ausfallen.
Das Mitmachen in einem Verein (Sport, Musik usw.) ist in der Schweiz insgesamt als Freizeittätigkeit sehr wichtig. Wo aber bei den Männern der Gesamtbevölkerung dieses Engagement das ganze Leben lang ungefähr konstant bleibt, ist das für schwule Männer nicht der Fall, vor allem nicht bei den Jüngeren. Das hat vermutlich mit dem Unbehagen jugendlicher Gays in Bezug auf ihre sexuelle Orientierung in der Pubertät zu tun, und mit der Homophopie, die vor allem in Mannschaftssportarten gang und gäbe ist. Durch sie wird die Ausgrenzung, unter der viele Schwule leiden, noch verstärkt. 60% der Schwulen leben alleine und hätten Zeit, an Gruppenaktivitäten teilzunehmen. Schwule und LGBT-Organisationen haben deshalb Gruppen für junge LGBT wie Totem oder für gemeinsame sportliche Aktivitäten wie die Wandergruppe Gays randonneurs von Dialogai und die Schwimmgruppe H2O, offen für alle Er’s und Sie’s, ins Leben gerufen. Es zeigt sich aber, dass dieses Angebot noch besser bekannt gemacht und die Aufklärungs- und Sensibilierungsarbeit verstärkt werden muss, um Homophobie in Schule und Sport, aber auch in Quartier- und Freizeitzentren zu reduzieren.