Wie Bewegung und Sport gehören auch Ernährungs- und Gewichtsbewusstsein zu den grundlegenden Empfehlungen für gute Gesundheit. Es ist dies der einzige Gesundheitsindikator, bei dem schwule und bisexuelle Männer ein besseres Profil aufweisen als die Männer der Gesamtbevölkerung.
Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine international anerkannte Kennzahl, mit der die Körperfülle bestimmt wird. Er berechnet sich aus dem Verhältnis zwischen Grösse und Gewicht. Im Vergleich mit den Männern des Gesamtbevölkerung zeigen die schwulen Männer hier ein deutlich besseres Ergebnis. Fast 80% weisen ein normales Gewicht auf, nur 13% sind übergewichtig.
Bewusste Ernährung ist ein Phänomen unserer Zeit, das immer mehr Menschen beschäftigt. 70% der schwulen Männer sagen aus, dass sie auf ihre Ernährung achten. You are what you eat (Man ist was man isst), sagen die Angelsachsen.
Es ist aufschlussreich zu sehen, dass zwar die meisten Gays viel näher am Idealgewicht sind als die Männer der Gesamtbevölkerung, dass sie aber unabhängig von ihrem Körperumfang damit nie ebenso zufrieden sind wie die Männer der Gesamtbevölkerung. Die heutige Gay Kultur, mit massiver Rückendeckung durch die Medien, lädt einen ganz bestimmten Körpertyp und den passenden Look mit unverhältnismässiger Bedeutung auf. Dieser starke soziale Druck aus Gesellschaft und Community kann dafür sorgen, dass man mehr auf seinen Körper und sein Aussehen achtet, erzeugt aber auch einen sehr hohen Stress und schadet offensichtlich dem Blick auf sich selbst und der psychischen Gesundheit insgesamt.
Mehr als 90% der schwulen Männer sind mit ihrem Look und ihrem Körper zufrieden. Wie weiter vorne ausgeführt, lassen ihnen Community und Medien hier auch nicht wirklich die Wahl. Bleibt zu hoffen, dass sie eines nicht zu fernen Tages ebenso zufrieden sein werden mit ihrer Beziehungsfähigkeit, und dass diese ihnen dann das bringt, was sie wirklich brauchen.