Die Mehrheit der Fokusgruppenteilnehmer aus der Basisbefragung äusserte den Wunsch, Gesundheitsfachpersonen als Ansprechpartner zu haben, die selber Gay oder zumindest den Schwulen freundlich zugewandt (Gay friendly) sind. Daraufhin stellte Dialogai 2004 eine Liste Gay-freundlicher Therapeuten (Allgemeinärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten) zusammen, nicht ohne Witz und Fantasie: An den bekannten Treffs der Genfer Schwulenszene wurden vorfrankierte Antwortpostkarten ausgelegt, auf denen gefragt wurde, ob die Männer Gay-freundliche Ärzt_innen bzw. Therapeut_innen kennen. Wer mit der Postkarte einen Namen einsandte, nahm automatisch an einer Verlosung teil, bei der ein attraktiver Preis zu gewinnen war. Die Methode war ein voller Erfolg. Alle auf diesem Weg genannten Personen wurden danach einzeln kontaktiert und nach ihrer Verfügbarkeit, ihren Fachkompetenzen und ihrer Bereitschaft gefragt, sich auf die Liste setzen zu lassen.
So entstand 2004 eine erste Liste von ca. 150 Gesundheitsfachpersonen im Grossraum Genf. In den ersten Jahren wurde sie von mehr als 200 Personen pro Jahr nachgefragt; ab 2010 pendelte sich die Zahl bei rund hundert Anfragen jährlich ein. Die Liste konnte telefonisch bei Dialogai und bei Checkpoint erfragt werden.
Bei Anfragen für Hilfe bei psychischen Problemen war häufig ein Gespräch mit dem Anrufer notwendig, um über die verschiedenen psychotherapeutischen Methoden und die jeweils am besten geeignete Therapie zu informieren, und um Fragen rund um die Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen zu klären.
Behandlungsplätze bei guten Therapeuten, deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden, sind rar, und der Aufwand für eine qualifizierte Beratung ist gross. So wurde denn schliesslich entschieden, die Hilfesuchenden an eine neue Genfer Organisation namens Trajectoires weiterzuleiten. Diese wurde 2004 eigens zu dem Zweck gegründet, Menschen auf ein psychotherapeutisches Angebot hin zu orientieren, das für ihr Leiden bestmöglich geeignet ist. Diese Form der Fallbehandlung bei psychischen Gesundheitsproblemen wurde im Projekt Blues-out weitergeführt und bis 2015 aufrecht erhalten, als bei Checkpoint eine Sprechstunde für psychische Gesundheit eingerichtet wurde.